Haltlose Behauptungen von STRING zur Festen Fehmarnbeltquerung

PRESSEMITTEILUNG

Fehmarn ● Die weitgehend haltlosen Behauptungen des Vorsitzender der Lobby-Vereinigung STRING im Fehmarnschen Tageblatt vom 9. März weist das Aktionsbündnis entschieden zurück. Es ist nicht nur der NABU allein, der die Feste Fehmarnbeltquerung als sinnloses Vorhaben ablehnt. Seine Einschätzung wird in Deutschland vom Aktionsbündnis und weiteren Umweltverbänden geteilt. Herr Steen Bach Nielsen behauptet in seinem Artikel, das Vorhaben sei „die bedeutendste Investition in Wachstum und Wohlstand in Nordeuropa in diesem Jahrhundert“. Vieles spricht jedoch gegenwärtig dafür, dass das Vorhaben wie zuvor schon der Eurotunnel zur größten Fehlinvestition dieses Jahrhunderts zu werden droht. Dies geht aus einer kritischen Überprüfung der von Femern A/S aufgestellten Finanzierungsanalysen hervor, die der dänischen DTU-Professor Hans Schjær Jacobsen bereits 2015 dem Folketing vorgelegt hatte. Demnach werden die für den Tunnelbau aufgenommenen Kredite kaum binnen 40 Jahren, und eher  60 Jahren abgezahlt. „Es ist paradox, dass der Folketing diese handfeste Warnung vor einem finanziellen Fiasko nicht mal vor seiner Ratifizierung des Projekt-Baugesetzes zur Debatte gestellt hat“, so Hendrick Kerlen, Vorsitzender des Aktionsbündnisses, und ergänzt: „ STRING ist diese Experten-Warnung entweder unbekannt geblieben oder betreibt dennoch bedenkenlose  Werbung für ein Vorhaben, dessen Verluste die dänischen Steuerzahler werden bezahlen müssen“. Nach Auffassung Kerlens hätte der dänische Verkehrsminister die Planungen an der festen Beltquerung bereits 2011 einstellen müssen. Damals kam bereits heraus, dass eine Brückenlösung wegen des hohen Gefährdungspotenzials für die Schifffahrt und festgestellter Umweltrisiken nicht machbar sei. Der damals auf Minister-Anordnung vollzogene planerische Schwenk zu einem Absenktunnel sei eine schwerwiegende Fehlentscheidung gewesen. Denn bereits 2004 zeigte ein im Auftrag des dänischen Verkehrsministeriums erstelltes Gutachten, dass ein Absenktunnel aus volkwirtschaftlicher Sicht nicht lohnend sei.

Höchst fragwürdig ist die Behauptung des STRING-Vorsitzenden „Zugleich sei die feste Querung aus ökologischer Sicht eines der am intensivsten untersuchten Projekte“. Sie wird durch die 12.600 Einwendungen gegen die von Femern A/S für die Genehmigung erstellten Unterlagen ad absurdum geführt. Schließlich zählen im Verfahren nur Fakten und nicht die vielen unbewiesenen Behauptungen der Vorhabenträger, die von letzteren mit viel Eigenlob präsentiert und glaubhaft gemacht werden. Das laufende Planfeststellungsverfahren zeigt zusätzlich, dass sich der Bau eines Absenktunnels schon wegen seiner bedenklich hohen Umweltrisiken verbietet.  Die Planungen für das Vorhaben haben bereits mehr als 400 Millionen Euro verschlungen. Es wird höchste Zeit, dass diese Geldverschwendung für ein unwirtschaftliches Projekt beendet wird. Und gleiches gilt für die laufende Werbekampagne, mit der STRING, Femern A/S und andere Wirtschaftsverbände aus Eigennutz ein gesamtwirtschaftlich schädliches Vorhaben der Öffentlichkeit schmackhaft machen wollen.